Bei funktionellen Ursachen von Gelenkbeschwerden bestehen noch keine strukturellen Veränderungen wie zum Beispiel Defekte oder Risse von Gelenkstrukturen, sondern die Schmerzen entstehen aufgrund untypischer Überbelastungen der Gelenke.
Durch ein muskuläres Ungleichgewicht, also eine Verkürzung der einen Muskelgruppe und eine Schwäche der anderen Muskelgruppe, kommt es zum Beispiel häufig zu Schmerzen im Bereich der Kniescheibe, nämlich dann, wenn dadurch der Anpressdruck der Kniescheibe auf ihr Gleitlager beim Gleitvorgang erhöht wird.
Wichtig ist hierbei die genaue körperliche Untersuchung, insbesondere auch der gesamten Körperstatik.
Des Weiteren kann eine Laufbandanalyse, zum Beispiel mit Videoauswertung, hilfreich sein.
Schließlich muss physiotherapeutisch das Gleichgewicht der das Gelenk umgebenden Muskulatur wieder hergestellt werden.
Struktuelle Ursachen von Ellenbogensschmerz entstehen, wenn im Gelenk oder den umliegenden Weichteilregionen die krankhafte Strukturveränderung die Beschwerden auslöst. Im Gelenk können sich Knorpel oder Gelenkschleimhautveränderungen entwickeln oder auch sogenannte freie Gelenkkörper entstehen. Auch die umliegenden Sehnen und Muskeln können sich durch Verschleiß oder Vernarbung so verändern, dass Schmerzen entstehen.
Im hinteren Bereich des Elenbogens, dort wo die Streckmuskulatur des Oberarms ansetzt ist eine Verschiebeschicht zwischen dem knöchernem Hakenfortsatz (Olecranon) des Ellbogens und der Haut angelegt. Diese Verschiebeschicht wird auch Schleimbeutel oder Bursa genannt und kommt an Stellen mit erhöhter mechanischer Belastung im Körper vor. Kommt es zu einer Entzündung dieser Struktur, spricht man von einer Schleinbeutelentzündung oder Bursitis olecrani. Der Schleimbeutel schwillt an und ist häufig gerötet und überwärmt sowie druckempfindlich
Eine Entzündung des Schleimbeutels kann durch vermehrte mechanische Belastung zum Beispiel beim Fitnesstraining entstehen. Es kann auch eine bakterielle Infektion die Ursache für die Entzündung sein, oder Stoffwechselstörungen, wie zum Beispiel Gicht (Harnsäureerhöhung). Auch treten Schleimbeutelentzündungen bei rheumatischen Erkrankungen auf. Um die Ursache der Schleimbeutelentzündung zu erkennen ist fast immer eine Blutuntersuchung notwendig, um zu erkennen, ob Bakterien, Harnsäureerhöhung oder rheumatische Erkrankungen ursächlich sind. In einigen Fällen kann auch durch die Punktion des Schleimbeutels eine Klärung erfolgen.
Die Therapie richtet sich nach der Ursache der Schleimbeutelentzündung. Die Behandlung erfolgt daher entweder mit entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten oder auch Antibiotika. Bei Überbelastung als Ursache für die Entzündung ist zunächst eine Belastungspause nötig. Ist die Entzündung sehr ausgeprägt kann auch eine Punktion des Schleimbeutels mit Entleerung der Entzündungsflüssigkeit sinnvoll sein. Nur sehr selten muss ein chronisch entzündeter Schleimbeutel operativ entfernt werden.